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Nach dem Massaker an den streikenden Bergarbeitern von Marikana in Azania/Südafrika:

ALARMAUFRUF
der Internationalen Verbindung der ArbeiternehmerInnen und Völker (IAV)

Die Internationale Verbindung der ArbeiternehmerInnen und Völker (IAV) wendet sich an ihre Korrespondenten und an alle Organisationen, Gruppen und KollegInnen der demokratischen und Arbeiterbewegung weltweit, um sie auf folgende Information der Kollegen aus Azania/Südafrika, die an der Offenen Weltkonferenz in Algiers (November 2010) teilgenommen haben, aufmerksam zu machen:

Am 16.August, eröffnete die südafrikanische Polizei das Feuer auf die Streikenden der Platinmine von Marikana (die zum britischen Konzern Lonmin gehört). Fast vierzig Tote wurden gezählt. Arbeiter in Azania (Südafrika) und der ganzen Welt sind schockiert und empört. Die südafrikanische Presse sprach einhellig von einem „Blutbad“ (The Sowetan), das an „die schlimmsten Massaker der Apartheidsepoche" (Business Day) erinnert.

Mehrere Wochen lang haben die Streikenden mit ihrer Gewerkschaft einen Lohn von 12.500 Rand (d.h. 1.250 Euro – anstatt der gegenwärtig 4.000 Rand, d.h. 400 Euro) gefordert. „Wir leben wie Tiere“, betonte einer der Streikenden, der, wie tausende andere, in einer Hütte ohne fließendes Wasser wohnt.

Die Frauen der Bergarbeiter gingen auf die Straße, wobei sie die Kampflieder gegen das Apartheid-Regime sangen und forderten von der südafrikanischen Regierung „Stoppt das Schießen auf unsere Männer und Söhne!“

In einer Ansprache an tausende Bergarbeiter erklärte der frühere Führer der Jugendorganisation des ANC, Julius Malema: „Diese Mine gehört den Briten, die eine Menge Geld mit ihr machen. Aber es sind unsere schwarzen Brüder, die gestorben sind, ermordet. Sogar unter der Apartheid gab es nie ein solches Blutbad.“

Das Management von Lonmin hat seinerseits ein Ultimatum an die Streikenden gestellt; sie sollten entlassen werden, wenn sie nicht am 22. August zurück an die Arbeit gingen.

Die Internationale Verbindung der ArbeiternehmerInnen und Völker (IAV) ruft alle ihre Korrespondenten und alle Kollegen der demokratischen und Arbeiterorganisationen weltweit auf, jede von ihnen als wirksam erachtete Weise, besonders gegenüber den Botschaften von Südafrika, Stellung zu beziehen, um von der südafrikanischen Regierung zu fordern:

Louisa Hanoune und Daniel Gluckstein

Koordinatoren der Internationalen Verbindung der ArbeiternehmerInnen und Völker (IAV)

22. August 2012


Letzte Meldung!

Die 270 Streikenden, die am 16. August verhaftet wurden, wurden am 30. August wegen des Mordes an ihren 34 von der Polizei ermordeten Kollegen angeklagt.


Schickt alle Solidaritätsadressen und Stellungnahmen an die Internationale Verbindung der ArbeiterInnen und Völker (IAV):

Kontaktadresse in Deutschland:

Carla Boulboullé, Postfach 120364, 10593 Berlin

Fax: 030/3131659; E-Mail: carla.boulboulle@t-online.de

Die IAV wird die Stellungnahmen an die südafrikanischen Organisationen weiterleiten.



Interview mit Lybon Mabasa,
Vorsitzender der Socialist Party of Azania (SOPA, Südafrika):

„Das ist die Folge der politischen Unterwerfung unter das Kapital, wie sie die Regierungspartei betreibt“

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